Der ständige Wechsel zwischen den Tongeschlechtern macht dieses Lied sehr aufregend. Es vergleicht das Wirken des Irrlichts mit den Wirren seines Lebens und denkt über den Tod nach (’s führt ja jeder Weg zum Ziel; jeder Strom wird’s Meer gewinnen, jedes Leiden auch sein Grab). Hier spiegelt sich wieder stark die Todessehnsucht des lyrischen Ichs wider. Read more here. Das Lied ist monoton und durch seine Trägheit und Wiederholungen sehr statisch, was dem Text sehr gut entspricht. Das zweite Motiv mit seiner fallenden Gesangslinie repräsentiere die „Mattigkeit“ mit der sich der „Hinausgetriebene“ durch die Einöde schleppt. Rückblick („Es brennt mir unter beiden Sohlen“) D 911,8 g-Moll. 9. Auf den 24 Stationen seines passionsgleichen Weges ist er zunächst starken Stimmungsgegensätzen von überschwänglicher Freude bis hin zu hoffnungsloser Verzweiflung ausgesetzt – von Schubert durch den häufigen Wechsel des Tongeschlechts verdeutlicht –, bevor sich allmählich eine einheitliche, jedoch vielfältig schattierte, düstere Stimmung durchsetzt. Ein gewisses Rastgefühl wird durch die meist nur taktweise wechselnde Harmonik vermittelt. Von Wilhelm Müller. 25, 1823).. If you would like to use our texts and translations, please click here for more information. Die Oktavverschiebung gibt dem Lied einen schaurigen[13] Charakter, der durch das schnelle Tempo, Triller, Vorschläge und arpeggierte Akkorde verstärkt wird. Schubert und Müller sind sich persönlich nicht begegnet, und ob Müller vor seinem Tode 1827 von Schuberts Vertonungen erfuhr, ist nicht nachweisbar. In der Sendung Atelier neuer Musik heißt es: Kaum eine Einspielung des Zyklus Winterreise setzt sich so radikal anders mit Müllers Texten und Schuberts Musik auseinander wie die Lesart der Komponisten und Interpreten Oliver Augst und Marcel Daemgen. Nun wünscht es sich, dass die dritte ebenfalls untergehe. Text: Das lyrische Ich wird brutal aus einem schönen Frühlingstraum gerissen und sucht aus der Realität den Weg zurück in seinen Traum (Ihr lacht wohl über den Träumer, der Blumen im Winter sah?). Musik: Das Irrlicht wird durch unstete Rhythmik im Klavier veranschaulicht, wobei Schubert des Öfteren im Takt die schnellen Notenwerte vor die langsamen setzt, was beim Hören als irritierend empfunden wird. Zweite Abtheilung (Lied XIII–XXIV). Das oft auftretende Moll steht für den Schmerz, den das lyrische Ich durch die Abweisung erfährt. Musik: Das Dur stellt zusammen mit dem extrem langsamen Tempo eines Trauermarsches die Verlockung des Todes dar (ähnlich wie bei Der Lindenbaum). Musik: In der Begleitung fallen die durchgängigen Oktaven in der rechten Hand auf, die von der linken Hand akkordisch begleitet werden. [5] Demgegenüber sieht Jürgen Hillesheim diese politischen Deutungen als vielfach zu vordergründig. Im zweiten Teil orientiert sich die Begleitung stark an den Stürmen mit Tremoli und Sechzehnteltriolen. Auffällig ist der geringe Ambitus der Singstimme (kleine Sexte), die sich das ganze Lied hindurch hauptsächlich in Sekundschritten bewegt. [4] Eine andere politische Deutung hat Reinhold Brinkmann vorgelegt: Der Harvard-Musikologe sieht die Winterreise als Allegorie auf die „heil’ge Kunst“, welche die Ideen der revolutionären „Zeit der Kraft und Tat“ bewahre. Ein Musikstück analysieren - klingt ja ganz einfach. Mit weniger als einer Minute ist das Lied das kürzeste der Winterreise. His work became more popular in the decades after his death, and was praised by 19th century composers, including Mendelssohn, Schumann, Brahms, and Liszt. Als ich auf das Gedicht Gefrorene Tränen stieß, wurde ich neugierig und wollte mehr über diesen Mann erfahren. 23. Jahrhunderts, die auf mehreren hundert Seiten Gedichte, Erzählungen und Berichte enthielten. Die oft staccatierten Viertel symbolisieren die Tränen des lyrischen Ichs. Oktober 1794 - 30. Beim Ausruf mit meinen heißen Tränen findet sich das As als einer der höchsten Töne der Singstimme in der Winterreise. Zur Beziehung zwischen Lyrik und Ver… 7. In 12 Liedern. Nun vergleicht es sein Herz mit dem Bach: Es ist an der Oberfläche zugefroren, ist aber darunter völlig aufgewühlt (Ob’s unter seiner Rinde wohl auch so reißend schwillt?). „Wasserfluth“ (Manche Thrän’ aus meinen Augen) D 911,6 e-Moll. Das Lied ist ähnlich wie Die Wetterfahne komponiert: Das Klavier spielt die Melodie in der Gesangstimme oktavparallel mit und erzeugt so eine schaurige Stimmung. Musik: Die Begleitung besteht durchgehend aus sehr schnellen Achteltriolen und einer immer wiederkehrenden Bassmelodie. Zweites Bändchen[1] ab – um Die Post und Täuschung erweitert und in eine neue Reihenfolge gebracht. Die Tonarten in fünf Liedern der Erstausgabe (6, 10, 12, 22, 24) weichen vom Original ab, sie wurden tiefer transponiert. Das erste Motiv steht mit seiner „starren Regelmäßigkeit“ für den „einförmigen Gang durch Nacht und Winter“. From 1817 to 1819, he visited southern Germany and Italy, and in 1820 published his impressions of the latter in Rom, Römer und Römerinnen. Doch da kein Grab offen ist, fühlt es sich abgewiesen (Sind denn in diesem Hause die Kammern all’ besetzt?). Dieser Liederzyklus basiert auf einer Gedichtsammlung von Wilhelm Müller mit dem Namen Aus den hinterlassenen Papieren eines reisenden Waldhornisten. Die Zeilen (schmilzt je das Herz mir wieder, fließt auch ihr Bild dahin) können als Entschluss gedeutet werden, das Bild der Geliebten im Herzen einzuschließen und sich nie wieder zu verlieben. Diese Version erlebte bereits mehrere Aufführungen in Österreich und Deutschland. Musik: Dieses Lied wird im ersten Teil von durchgehenden Achteln geprägt und ist deshalb zuerst ein Gehlied. Eine komponierte Interpretation für Tenor und kleines Orchester (1993) Gute Nacht Die Wetterfahne Gefror’ne Tränen Erstarrung Der Lindenbaum Wasserflut Auf dem Flusse Rückblick Irrlicht Rast Frühlingstraum Einsamkeit ... (viel zu frühen) Tod. [23] Die Uraufführung fand 2009 in Berlin statt. ExploreComposersPoets & AuthorsSongsArtistsVideosRecordingsUsing our Texts & Translations. In den letzten 2 Takten der vierten Strophe wird aus D-Dur wieder d-Moll. Dezember 1828 unter dem Titel: „Winterreise. Teil A bis Takt 21, Vielmehr besiegelt sie den unheilbaren Zustand der Hoffnungslosigkeit und schließt so den Gedichtzyklus ab. Die Nebensonnen („Drei Sonnen sah ich am Himmel steh’n“) D 911,23 A-Dur. Sung in German; words by Wilhelm Müller. Eine weitere Orchesterbearbeitung nahm der Japaner Yukikazu Suzuki vor. 1111458. Musik: Das Lied ist eines der hektischsten in der Winterreise, was vor allem durch die durchgängigen Achtel, verbunden mit den Sechzehntel-Nachschlägen im Klavier, bewirkt wird, die sich durch das ganze Lied ziehen; das Lied ist wieder ein Gehlied. Musik: Es handelt sich um ein variiertes Strophenlied: Die ersten beiden Strophen sind musikalisch identisch, die dritte und vierte Strophe variieren. Bei den Worten wie weit noch bis zur Bahre! 11 Wilhelm Müller 10 Wilhelm Müller, Holzstich nach einem Kupferstich von Weger und Singer WILHELM MÜLLER Der Textdichter der Winterreise Der vor allem durch die von Franz Schubert vertonten Liederzyklen Die schöne Müllerin und Winterreise heute noch bekannte deutsche Dichter Johann Ludwig Wilhelm Müller wurde am 7. Das Wirtshaus („Auf einen Todtenacker“) D 911,21 F-Dur. Eine Bearbeitung für Gitarre stammt von Rainer Rohloff. Erste Abtheilung (Lied I–XII). Müller publizierte 1823 weitere zehn Gedichte in den Deutschen Blättern für Poesie, Literatur, Kunst und Theater und schloss den Zyklus 1824 in seiner Werkausgabe Sieben und siebzig Gedichte aus den hinterlassenen Papieren eines reisenden Waldhornisten. Franz Schuberts Winterreise, ein Zyklus aus 24 Liedern für Singstimme und Klavier auf Gedichte von Wilhelm Müller, gilt nicht nur als Höhepunkt in Schuberts Liedschaffen, sondern als Gipfel des deutschen Kunstlieds überhaupt.In 24 Momentaufnahmen fächert Schubert kaleidoskopartig die Stimmungslage eines verlorenen, verletzten und vereinsamten Charakters auf. Gute Nacht („Fremd bin ich eingezogen“) D 911,1 d-Moll, Text: Das lyrische Ich nimmt Abschied von seiner bisherigen Bleibe und – vor allem – seiner Liebsten. Text: Das lyrische Ich läuft nachts durch ein Dorf und wird von knurrenden und bellenden Kettenhunden verfolgt. 10. Das lyrische Ich ist unfähig, die Erinnerung an die Vergangenheit zu verdrängen, und sehnt sich zurück in den Frühling (Wann grünt ihr Blätter am Fenster? 1. Schubert drückt damit aus, dass der Wanderer orientierungslos ist und der bzw. Die Ruhe und Trägheit, die das ganze Lied beherrscht, spiegeln den Todeswunsch des lyrischen Ichs wider. Gemeinfrei. Außerdem stellt es den Herzschlag des Wanderers dar. Diese Täuschung benutzt das lyrische Ich zur Ablenkung von seinem Elend. Das neue Werk trägt den Titel Winter.reise.bilder – eine Schubert Übermalung. Schubert, der enge Kontakte zu den Kreisen der Opposition unterhielt, sei durch seine exponierte Begabung ein wichtiges Sprachrohr der Intellektuellen gewesen. To view the full article, please click here. So bricht das lyrische Ich in einer Winternacht auf und schreibt seiner Geliebten, die bereits schläft, einen Gute-Nacht-Gruß ans Tor. Die 1822 verbotene Leipziger Literaturzeitschrift Urania mit den Texten des Dichters Wilhelm Müller hatte sich Schubert illegal besorgt. Winterreise op. Ihm begegnen beim Wandern Ruhe und Frohsinn. Im Ausklang des Zyklus trifft der Wanderer auf den Leiermann, der frierend seine Leier dreht, aber von niemandem gehört wird. Portion of title Winterreise Notes Song cycle, originally with piano acc. [9] Allerdings sieht er im Gegensatz zu Goldschmidt den liedübergreifenden Zusammenhang eher durch „musikalische Bezüge aufgrund klanglicher Nähe der Tonarten“ als durch „motivische Klammern“ verwirklicht.[9]. B. in den beiden Anfangstakten in der linken Hand realisiert ist. Das lyrische Ich beginnt hier – nicht zum letzten Mal auf seiner Reise – an der Intensität seiner Emotionen und ihrer Quelle zu zweifeln.[14]. Das vom Schweizer Komponisten Alfred Felder komponierte Streichquartett Fremd bin ich eingezogen... Variationen über das Lied Gute Nacht aus der Winterreise von Franz Schubert war eine Auftragskomposition des Musikkollegiums Winterthur und wurde schon mehrfach aufgeführt, auch als CD erhältlich. Januar 1828, Musikverein, Wien, durch den Tenor Ludwig Tietze (nur Nr. In 1813-1814 he took part, as a volunteer in the Prussian army, in the national rising against Napoleon. EINLEITUNG 2. Jahrhunderts, mit der Philosophie Arthur Schopenhauers und dem Werk Georg Büchners. So stehe der Winter bei ihm auch als Metapher für das System der reaktionären Restauration unter Kanzler Metternich. Musik: Der durchgehend punktierte Rhythmus erinnert an Hufgetrappel von Pferden der Postkutsche (dieselbe Methode verwendete Schubert in seiner Vertonung von Goethes Erlkönig). Letzte Hoffnung („Hie und da ist an den Bäumen“) D 911,16 Es-Dur. Im Spätsommer des Jahres stieß er auf die anderen zwölf Gedichte von Wilhelm Müller, die er im Oktober komponierte. Das Werk Müllers kann auch als politische Dichtung begriffen werden, in der er seine von den Fürsten enttäuschte und verratene Vaterlandsliebe (d. h. die Hoffnung auf Freiheit, Liberalismus und Nationalstaat) thematisiert.[2]. Text: Das lyrische Ich nimmt Anstoß an der Wetterfahne, die auf dem Haus seiner Geliebten steht. Das ebenso schlichte wie ergreifende Bild des immer weiterdrehenden Leiermanns, der doch nicht vorankommt, passt gut auf den Gemütszustand des lyrischen Ichs, wie er sich im Laufe seiner Reise entwickelt hat. Vorwort3 1. Op. While Müller calls his poems “The Winter Journey”, Schubert composes a psychologically overheated, yet ... interpretation could be a footnote. Strophe10 2.2.7Nachspiel11 2.3 Zum Liedtitelund zur Stellung in der „Winterreise“11 3. Der Unterdrückungsversuch ist ein Zeichen dafür, dass das lyrische Ich nicht mit seinem seelischen Schmerz fertig wird und letztlich daran zugrunde gehen muss. Text: Das lyrische Ich treibt ein Gedankenspiel: Es hängt seine Hoffnung an das Blatt eines Baumes, sieht es im Wind zittern und schließlich abfallen. Ich möcht nicht wieder Atem holen, Bis ich nicht mehr die Türme seh. Die abschließende Frage des Liedes (Wann halt’ ich mein Liebchen im Arm?) Musik: Die halbtaktige Begleitung aus Achtelakkorden und Sechzehnteltremoli stellt – sehr lebensecht – die knurrenden und bellenden Hunde dar. 17. Schließlich wandert es weiter. [18] Mit der Frage „Wunderlicher Alter, soll ich mit dir gehn?“ wird keine Hoffnung geweckt, dass sich das Leben des lyrischen Ichs doch noch zum Besseren wendet. Bei dem Wort „die Liebe“, erstmals ab Takt 15, richtet sich die fallende Linie des Grundmotivs 2 in F-Dur auf. [12] und zeichnet die mit der Wetterfahne spielenden Böen nach. Die Krähe 12. Abteilung des Werkes für die Besetzung Bariton-Viola-Violoncello-Kontrabass. Die Melodie erstarrt hier zur scheinbar banalen Formel, das musikalische Leben hat sich verflüchtigt und das Gefühl scheint aus einem verloschenen Herzen entwichen zu sein. Wilhelm Müller veröffentlichte das Gedicht zuerst als Der Lindenbaum in Urania Taschenbuch auf das Jahr 1823, einem der beliebten Taschenbücher des frühen 19. Text: Das lyrische Ich folgt bei seiner Wanderung einem Licht, obwohl es weiß, dass die Hoffnung auf Wärme und Geborgenheit, die das Licht ausstrahlt, nur Täuschung ist. Die Erinnerung an die Geliebte ist – wie immer – wieder in der gleichnamigen Durtonart gehalten. Jelinek erhielt dafür den Mülheimer Dramatikerpreis. Nach einer anderen Deutung, die durch den Gebrauch dieses Bildes in anderen Texten Müllers bestätigt wird, sind mit den „besten zwei“ Sonnen die Augen seiner Liebsten gemeint.