Nein, ich betrüge mich nicht! â und, mein Lieber! Schelte mich nicht, wenn ich dir sage, daà bei der Erinnerung dieser Unschuld und Wahrheit mir die innerste Seele glüht, und daà mich das Bild dieser Treue und Zärtlichkeit überall verfolgt, und daà ich, wie selbst davon entzündet, lechze und schmachte. Als wir in den mit zwei hohen NuÃbäumen überschatteten Pfarrhof traten, saà der gute alte Mann auf einer Bank vor der Haustür, und da er Lotten sah, ward er wie neu belebt, vergaà seinen Knotenstock und wagte sich auf, ihr entgegen. Man erzählt von dem Bononischen Steine, daà er, wenn man ihn in die Sonne legt, ihre Strahlen anzieht und eine Weile bei Nacht leuchtet. Ach! Das lohn' ihm Gott! Ihr steht so gelassen, so ohne Teilnehmung da, ihr sittlichen Menschen, scheltet den Trinker, verabscheut den Unsinnigen, geht vorbei wie der Priester und dankt Gott wie der Pharisäer, daà er euch nicht gemacht hat wie einen von diesen. Ich sage dir, mein Schatz, wenn meine Sinne gar nicht mehr halten wollen, so lindert all den Tumult der Anblick eines solchen Geschöpfs, das in glücklicher Gelassenheit den engen Kreis seines Daseins hingeht, von einem Tage zum andern sich durchhilft, die Blätter abfallen sieht und nichts dabei denkt, als daà der Winter kommt. Help others learn more about this product by uploading a video! »Wer ist Albert?« sagte ich zu Lotten, »wenn's nicht Vermessenheit ist zu fragen«. Ich stieg hinunter und sah sie an. Einmal an einem regnichten Nachmittage, da ich müÃig sitze, weià ich nicht, wie mir einfällt: wir könnten überfallen werden, wir könnten die Terzerolen nötig haben und könnten â du weiÃt ja, wie das ist. Was eine Zauberlaterne ist ohne Licht! Und so taumle ich beängstigt. Aber sie glauben an ihn und hören ihn nicht â das ist auch was Altes! Eine wunderbare Heiterkeit hat meine ganze Seele eingenommen, gleich den süÃen Frühlingsmorgen, die ich mit ganzem Herzen genieÃe. Und da wir nun gar ans Walzen kamen und wie die Sphären um einander herumrollten, ging's freilich anfangs, weil's die wenigsten können, ein biÃchen bunt durcheinander. Und nennen Sie mir den Menschen, der übler Laune ist und so brav dabei, sie zu verbergen, sie allein zu tragen, ohne die Freude um sich her zu zerstören! »Du wirst mir zugeben«, sagte Albert, »daà gewisse Handlungen lasterhaft bleiben, sie mögen geschehen, aus welchem Beweggrunde sie wollen«. â »Wir wollen fort«, sagte sie, »es wird Zeit«. Ach Wilhelm! Auch halte ich mein Herzchen wie ein krankes Kind; jeder Wille wird ihm gestattet. Ich danke dir, Wilhelm, daà du meinen wankenden Entschluà bestimmt hast. Das hätte mir das Herz zerrissen. Wenn das liebe Tal um mich dampft, und die hohe Sonne an der Oberfläche der undurchdringlichen Finsternis meines Waldes ruht, und nur einzelne Strahlen sich in das innere Heiligtum stehlen, ich dann im hohen Grase am fallenden Bache liege, und näher an der Erde tausend mannigfaltige Gräschen mir merkwürdig werden; wenn ich das Wimmeln der kleinen Welt zwischen Halmen, die unzähligen, unergründlichen Gestalten der Würmchen, der Mückchen näher an meinem Herzen fühle, und fühle die Gegenwart des Allmächtigen, der uns nach seinem Bilde schuf, das Wehen des Alliebenden, der uns in ewiger Wonne schwebend trägt und erhält; mein Freund! The Sorrows of Young Werther/Die Leiden des jungen Werther: A Dual-Language Book (English and German Edition) Johann Wolfgang von Goethe. Wilhelm, was ist unserem Herzen die Welt ohne Liebe! Alle Begier schweigt in ihrer Gegenwart. »Die menschliche Natur«, fuhr ich fort, »hat ihre Grenzen: sie kann Freude, Leid, Schmerzen bis auf einen gewissen Grad ertragen und geht zugrunde, sobald der überstiegen ist. Und doch â wenn sie von ihrem Bräutigam spricht, mit solcher Wärme, solcher Liebe von ihm spricht â da ist mir's wie einem, der aller seiner Ehren und Würden entsetzt und dem der Degen genommen wird. In der Folge ward dies leider nur zu deutlich; denn als Friederike beim Spazierengehen mit Lotten und gelegentlich auch mit mir ging, wurde des Herrn Angesicht, das ohnedies einer bräunlichen Farbe war, so sichtlich verdunkelt, daà es Zeit war, daà Lotte mich beim Ãrmel zupfte und mir zu verstehn gab, daà ich mit Friederiken zu artig getan. Lieber Wilhelm, ich habe allerlei nachgedacht, über die Begier im Menschen, sich auszubreiten, neue Entdeckungen zu machen, herumzuschweifen; und dann wieder über den inneren Trieb, sich der Einschränkung willig zu ergeben, in dem Gleise der Gewohnheit so hinzufahren und sich weder um Rechts noch um Links zu bekümmern. Ich bitte dich, laà dich vom Anscheine nicht verführen. Sie lieà die Kleinen noch einmal grüÃen, und wir fuhren weiter. Ich werde auch Ton nehmen, wenn's länger währt, und kneten, uns sollten's Kuchen werden! In diesem Artikel haben wir für Dich die wichtigsten Inhalte zu Goethes Werk “Die Leiden des jungen Werther” zusammengefasst. Dort kümmert sich Werther um eine Erbschaftsangelegenheit und versucht die Streitigkeiten zwischen seiner Mutter und der Tante zu schlichten. Er wohnt auf einem fürstlichen Jagdhofe, anderthalb Stunden von hier, wohin er nach dem Tode seiner Frau zu ziehen die Erlaubnis erhielt, da ihm der Aufenthalt hier in der Stadt und im Amthause zu weh tat. »Wer sich das nur täglich sagte«, rief ich aus,« du vermagst nichts auf deine Freunde, als ihnen ihre Freuden zu lassen und ihr Glück zu vermehren, indem du es mit ihnen genieÃest. Die Einsamkeit ist meinem Herzen köstlicher Balsam in dieser paradiesischen Gegend, und diese Jahreszeit der Jugend wärmt mit aller Fülle mein oft schauderndes Herz. Doch da ich so selten an ein Buch komme, so muà es auch recht nach meinem Geschmack sein. Ich beiÃe die Zähne auf einander und spott über mein Elend, und spottete derer doppelt und dreifach, die sagen könnten, ich sollte mich resignieren, und weil es nun einmal nicht anders sein könnte. So bin ich dort. Wie mich der einfache Gesang angreift! Meine GroÃmutter hatte ein Märchen vom Magnetenberg: die Schiffe, die zu nahe kamen, wurden auf einmal alles Eisenwerks beraubt, die Nägel flogen dem Berge zu, und die armen Elenden scheiterten zwischen den übereinander stürzenden Brettern. Kein Wort von der Zauberkraft der alten Musik ist mir unwahrscheinlich. Der Leser wird sich keine Mühe geben, die hier genannten Orte zu suchen, man hat sich genötigt gesehen, die im Originale befindlichen wahren Namen zu verändern. Eure Idee will noch nicht die meinige werden, daà ich mit dem Gesandten nach *** gehen soll. â Ich weià nicht, ob ich dir geschrieben habe, daà Albert hier bleiben und ein Amt mit einem artigen Auskommen vom Hofe erhalten wird, wo er sehr beliebt ist. Denn der hat sie verlassen, in dem sie allein ihr Dasein fühlte. Die Leiden des jungen Werthers (1976) Plot. Da kommen die Mädchen aus der Stadt und holen Wasser, das harmloseste Geschäft und das nötigste, das ehemals die Töchter der Könige selbst verrichteten. â Sieh, Albert, das ist die Geschichte so manches Menschen! Welch eine Wonne das für meine Seele ist, sie in dem Kreise der lieben, muntern Kinder, ihrer acht Geschwister, zu sehen! Eine traurige Bemerkung hab' ich gemacht. Sie ist immer um ihre sterbende Freundin, und ist immer dieselbe, immer das gegenwärtige, holde Geschöpf, das, wo sie hinsieht, Schmerzen lindert und Glückliche macht. Wir werden es sein!« â der ruhige Albert war ganz aus seiner Fassung, und ich wuÃte nichts von mir selber. Er hält mich für einen Menschen von Sinn; und meine Anhänglichkeit zu Lotten, meine warme Freude, die ich an allen ihren Handlungen habe, vermehrt seinen Triumph, und er liebt sie nur desto mehr. Da kommt gegen Abend eine junge Frau auf die Kinder los, die sich indes nicht gerührt hatten, mit einem Körbchen am Arm und ruft von weitem: »Philipps, du bist recht brav«. Ich sehe sie selten bei einer Freundin, und heute hat sie mir einen wunderbaren Vorfall erzählt. Nicht die groÃe, seltne Not der Welt, diese Fluten, die eure Dörfer wegspülen, diese Erdbeben, die eure Städte verschlingen, rühren mich; mir untergräbt das Herz die verzehrende Kraft, die in dem All der Natur verborgen liegt; die nichts gebildet hat, das nicht seinen Nachbar, nicht sich selbst zerstörte. Schon manche Träne hab' ich dem Abgeschiedenen in dem verfallenen Kabinettchen geweint, das sein Lieblingsplätzchen war und auch meines ist. Die einsame Wohnung einer Zelle, das härene Gewand und der Stachelgürtel wären Labsale, nach denen meine Seele schmachtet. â O der Engel! Viele Mühe hat mich's gekostet, der Mutter ihre Besorgnis zu nehmen, sie möchten den Herrn inkommodieren. Drei Frauenzimmer liefen aus der Reihe, denen ihre Herren folgten; die Unordnung wurde allgemein, und die Musik hörte auf. Lebe wohl! There was an error retrieving your Wish Lists. Du verstehst mich! Ich war kein Mensch mehr. Höre denn, ich will mich zwingen, ins Detail zu gehen. Ob er sie nicht einmal mit keiner Eifersüchtelei peinigt, das lasse ich dahingestellt sein, wenigstens würd' ich an seinem Platz nicht ganz sicher vor diesem Teufel bleiben. »Paradox! Ich kehre in mich selbst zurück, und finde eine Welt! Ich habe meine Tante gesprochen und bei weitem das böse Weib nicht gefunden, das man bei uns aus ihr macht. Und wie sie ihn anzubringen weiÃ, oft zur Zeit, wo ich mir eine Kugel vor den Kopf schieÃen möchte! â guter Freund, soll ich dir ein Gleichnis geben? Ich lerne viel dabei, das versichre ich dich, und ich bin erstaunt, was es auf sie für Eindrücke macht. Ich liebe die Subordination nicht sehr, und wir wissen alle, daà der Mann noch dazu ein widriger Mensch ist. Ich hätte ihn gern beim Kopfe genommen und geküÃt, wenn ich mich nicht geschämt hätte. Um eins bitte ich Sie: keinen Sand mehr auf die Zettelchen, die Sie mir schreiben. â »Wir wollen es also«, fuhr ich fort,« als eine Krankheit ansehen und fragen, ob dafür kein Mittel ist?« â »Das läÃt sich hören«, sagte Lotte, »ich glaube wenigstens, daà viel von uns abhängt. â ich würde sagen: du bist ein Tor! In 1774, Johann Wolfgang von Goethe published a novel entitled Die Leiden des jungen Werthers (The Sorrows of Young Werther), that tells of an unhappy romantic infatuation that ends in suicide. Den Kleinen sagte sie, sie sollten ihrer Schwester Sophie folgen, als wenn sie's selber wäre, das denn auch einige ausdrücklich versprachen. Ein Bauerbursch kam aus einem benachbarten Hause und beschäftigte sich, an dem Pfluge, den ich neulich gezeichnet hatte, etwas zurecht zu machen. Vielmehr â ein andermal davon«, sagte ich und griff nach meinem Hute. Used. Vermagst du, wenn ihre innere Seele von einer ängstigenden Leidenschaft gequält, vom Kummer zerrüttet ist, ihnen einen Tropfen Linderung zu geben? â »wir Menschen beklagen uns oft«, fing ich an, »daà der guten Tage so wenig sind und der schlimmen so viel, und, wie mich dünkt, meist mit Unrecht. Ich weià wohl, daà wir nicht gleich sind, noch sein können; aber ich halte dafür, daà der, der nötig zu haben glaubt, vom so genannten Pöbel sich zu entfernen, um den Respekt zu erhalten, ebenso tadelhaft ist als ein Feiger, der sich vor seinem Feinde verbirgt, weil er zu unterliegen fürchtet. Ich muà fort. IV: Bd. Noch gar einen braven Mann habe ich kennen lernen, den fürstlichen Amtmann, einen offenen, treuherzigen Menschen. The young and rebellious Werther is passionately, but hopelessly, in love with Lotte. Blog. Download it once and read it on your Kindle device, PC, phones or tablets. Albert ist angekommen, und ich werde gehen; und wenn er der beste, der edelste Mensch wäre, unter den ich mich in jeder Betrachtung zu stellen bereit wäre, so wär's unerträglich, ihn vor meinem Angesicht im Besitz so vieler Vollkommenheit zu sehen. Was muà das für ein Mensch sein, dem Lotte gefällt, dem sie nicht alle Sinne, alle Empfindungen ausfüllt! Zwar freunden sich die beiden an, man merkt jedoch, wie Werther immer melancholischer und in sich geschlossener wird. Sie lief hin zu ihm, nötigte ihn sich niederzulassen, indem sie sich zu ihm setzte, brachte viele GrüÃe von ihrem Vater, herzte seinen garstigen, schmutzigen jüngsten Buben, das Quakelchen seines Alters. This edition was published in 1787 by Weygand in Leipzig. â »Wehe denen«, sagte ich, »die sich der Gewalt bedienen, die sie über ein Herz haben, um ihm die einfachen Freuden zu rauben, die aus ihm selbst hervorkeimen. O der muà nie nach einer schweren Sommertagswanderung sich an des Brunnens Kühle gelabt haben, der das nicht mitempfinden kann. Wenn einem nicht wohl ist, ist's einem überall nicht recht«.